Plötzlicher Herztod im Sport

Wissen und Fakten über den plötzlichen Herztod im Sport

Heartbeatfoundation.com - Stopp den plötzlichen Herztod
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Es ist schon einige Zeit vergangen, doch immer noch quält sich der ehemalige Fußball-Star Wolfgang Feiersinger mit dem, was am 11. Dezember 2013 in Reutte in Tirol beim Bruno Pezzey-Gedenkturnier geschehen ist. „Das Herz schlug wie verrückt, der Puls raste nach oben und ich wusste nicht, was los ist“, blickt der Salzburger zurück. „Ich verlasse das Spielfeld, doch der Pulsschlag normalisiert sich nicht. Was ist los? Was um aller Welt ist da los?!, frage ich mich.“ Später wird ihm gesagt, dass ein Herzflimmern ihn an den Rand zwischen Leben und Tod brachte.

 

Wolfgang Feuersinger hat überlebt.

Doch alle 30 Minuten stirbt in Österreich ein Mensch den plötzlichen Herztod.

 

Aktiver Sport ist gesund, fördert die Herzsicherheit und wird auch von der Heartbeat Foundation zur Prävention von Herz-Kreislauf-Krankheiten empfohlen. Wir wollen hiermit keinen falschen Eindruck erwecken, aber es gibt genügen Fälle von bekannten und unbekannten Sportlern, auf die wir hinweisen wollen. Zwischen 1000 und 2000 Sportler und Sportlerinnen sterben jährlich in Frankreich am plötzlichen Herztod, rund tausend sind es in Deutschland, etwa 15.000 (Sportler und Nicht-Sportler) in Österreich. Damit ist der plötzliche Herztod in der westlichen Welt eine der häufigsten Todesursachen überhaupt. 

Aktiver Sport ist gesund, fördert die Herzsicherheit und wird auch von der Heartbeat Foundation zur Prävention von Herz-Kreislauf-Krankheiten empfohlen. Wir wollen hiermit keinen falschen Eindruck erwecken, aber es gibt genügen Fälle von bekannten und unbekannten Sportlern, auf die wir hinweisen wollen. Zwischen 1000 und 2000 Sportler und Sportlerinnen sterben jährlich in Frankreich am plötzlichen Herztod, rund tausend sind es in Deutschland, etwa 15.000 (Sportler und Nicht-Sportler) in Österreich. Damit ist der plötzliche Herztod in der westlichen Welt eine der häufigsten Todesursachen überhaupt.

Die Häufigkeit plötzlicher Herztodesfälle bei jungen Sportlern (unter 35 Jahren) wird mit 0,5 bis 3 pro 100.000 und Jahr angegeben und steigt ab dem 35. bis 40. Lebensjahr an. Das Risiko eines plötzlichen Herztodes ist abhängig vom Geschlecht (in 90 % der Fälle sind Männer betroffen), vom Alter (am häufigsten bei 40- bis 50-Jährigen) und von der Belastungsintensität – eine höhere Belastungsintensität bringt höheres Risiko mit sich. Die weitaus häufigste Ursache nicht-traumatischer Todesfälle im Sport stellen Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar.

Intensive „Stop-and-go“-Ballsportarten wie Fußball oder Basketball, aber auch Radfahren, Triathlon und Kraftsportarten mit hohen Intensitätsspitzen (z.B. Gewichtheben) sind mit einem erhöhten Risiko für einen plötzlichen Herztod behaftet. Untersuchungen und Statistiken zeigen, dass Triathlon dabei zu den gefährdetsten Sportarten gehört, besonders auch deshalb, weil die Rettungskette im Wasser nur schwer funktioniert.

Wenn Unfälle passieren, ist helfen Pflicht. Die ersten beiden Punkte der sogenannten Rettungskette heißen rasches Erkennen und Ruf um Hilfe sowie rascher Beginn der Reanimation. Diese bestimmen maßgeblich den Erfolg der weiteren Behandlung professioneller Rettungsmannschaften. Die Kombination von Herzdruckmassagen und Beatmung – bzw. ohne Beatmung für jene Helfer, die sich dies nicht zutrauen oder nicht machen wollen – ist unerlässlich. Studien haben ergeben, dass durch die Steigerung der Laienreanimationsrate und eine Verbesserung der Qualität der lebensrettenden Basismaßnahmen allein in Europa bis zu 100.000 Leben gerettet werden könnten.

Das Letzte, was sich die Heartbeat Foundation wünscht, ist, dass Menschen wiederbelebt werden müssen. 47 Prozent von Herzstillständen werden beobachtet, aber nur bei 17 Prozent greifen Anwesende helfend ein. Wichtig ist deshalb, dass Laienreanimation angewandt wird, und dass ein Defibrillator als zusätzliches Instrument vorhanden ist. Auch durch dieses Hilfsmittel kann der Sport herzsicherer gemacht werden. Denn die Statistik zeigt es deutlich: Nicht allen ergeht es wie Wolfgang Feiersinger im Dezember 2013.

 

Was geschieht bei einem Herztod?

 

Das Herz ist eine Pumpe die unseren gesamten Körper mit Blut und somit mit allen notwendigen Stoffen und Energie versorgt. Er ist ein Muskel, der im Gegensatz zur Skelettmuskulatur nicht ermüdet. Damit das Herz regelmäßig schlägt, benötigt es einen elektrischen Impuls. Als Taktgeber fungiert der sogenannte Sinusknoten, welcher den elektrischen Impuls generiert und über ein spezielles Reizleitungssystem weiterleitet. Ein Ausfall der Zirkulation führt innerhalb von rund drei Minuten durch die fehlende Versorgung des Gehirns zum Tod. Sowohl der Ausfall des Reizleitungssystem, als auch der Ausfall der muskulären Pumpfunktion führen zum Herztod.

Die Hauptursachen für den Herztod sind der akute Herzinfarkt, die Herzschwäche und der plötzliche Herztod, wobei keine genauen Grenzen gezogen werden können. Ein Patient mit Herzschwäche kann am Pumpversagen, am akuten Herzinfarkt oder am plötzlichen Herztod versterben.

Der plötzliche Herztod ist per sei keine Erkrankung sondern ein Symptom. Definiert ist er als ein unerwarteter, natürlicher, durch das Herz verursachter Tod bei Menschen mit bekannter oder unbekannter Herzerkrankung, an dessen Anfang ein plötzlicher Bewusstseinsverlust steht und der innerhalb der ersten 24 Stunden nach Symptombeginn eintritt. Man unterscheidet zwischen mechanischen (z. B. akutem Pumpversagen) und elektrischen (z. B. Ausfall der Erregungsleitung) Ursachen, sowie eine Kombination aus beiden.

Ursachen für den plötzlichen Herztod sind mannigfaltig und betreffen natürlich zum Großteil Patienten mit organischer Herzerkrankung. Auch hier ist die Hauptursache die koronare Herzerkrankung. Aber auch Patienten mit Herzmuskelerkrankungen haben ein erhöhtes Risiko, einen plötzlichen Herztod zu erleiden. Wenn junge scheinbar gesunde Menschen plötzlich versterben, ist die Ursache häufig genetisch bedingt und spielt sich im zellulären Bereich ab (Ionenkanalerkrankungen) - und ist somit bei den herkömmlich durchgeführten Untersuchungen nicht erkennbar.

 

Defibrillator und implantierter Defibrillator

 

Die häufigste Ursache für plötzlichen Herzstillstand ist das Kammerflimmern. Der unverzügliche Einsatz eines Defibrillators ist der wirksamste Weg, um die normale Herztätigkeit wiederherstellen zu können. Zur Sicherheit für den Laien analysiert eine Software im Defi automatisch den Herzrhythmus und entscheidet danach, ob eine Defibrillation notwendig ist. Nur bei einem positiven Messergebnis wird die Funktion zur Impulsabgabe freigeschalten und kann durch den Anwender ausgelöst werden. Zudem gibt das Gerät genaue Sprachanweisungen zur Defibrillation und zur Herz-Lungen-Wiederbelebung. In diesem Bereich vertrauen die Gründer der Heartbeat Foundation den Produkten von Philips, da diese ein optimales Paket aus erstklassigen Defibrillatoren und einem Rund-Um-Sorglos-Service für den Einsatz bei Sportstätten und -vereinen bieten.

Wer indes bereits einmal einen plötzlichen Herztod überlebt hat, dem kann zur Sicherheit auch ein Kardioverter-Defibrillator (ICD) implantiert werden. Dieses kleine Gerät überwacht den Herzrhythmus und gibt im Bedarfsfall elektrische Impulse ab, die den normalen Herzrhythmus wiederherstellen. Das Implantat ist ein kleiner Computer und nur wenig größer als ein Herzschrittmacher. Es besteht aus einem Aggregat, das die Batterie und den elektronischen Schaltkreis beinhaltet und den Elektroden, die die Impulse zwischen dem Herzen und dem Aggregat hin- und herleiten. Je nach Rhythmusstörung gibt das Gerät entweder eine Reihe von kleiner, schneller Impulse ab, oder führt eine Herzschocktherapie durch. Boston Scientific beratet die Heartbeat Foundation als Pionier in diesem noch jungen Bereich der Medizintechnik und unterstützt die Mission der Heartbeat Foundation, um auch Überlebenden ein optimale Begleitung im Leben nach einem plötzlich Herztod sichern zu können!


Informieren Sie sich über den plötzlichen Herztod


FIFA fordert umdenken

Der heimtückischen Todesursache des plötzlichen Herztodes fallen allein in Österreich pro Jahr über 15.000 Menschen zum Opfer. Viele dieser Menschen könnten heute noch leben, wenn sofortige Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt werden könnten. Das beherzte Eingreifen von Laien bei beobachteten Herzstillständen kann ein Überleben ermöglichen. Die Verfügbarkeit und richtige Anwendung von automatischen externen Defibrillatoren (EAD) in den ersten drei Minuten erhöht dabei die Überlebenswahrscheinlichkeit um 70 Prozent.

Sport ist gesund, fördert die Herzsicherheit und wird auch von der Heartbeat Foundation zur Prävention von Herz-Kreislauf-Krankheiten empfohlen. Im Sport bzw. im Umfeld des Sports sind in den Risikogruppen schon (zu) viele scheinbar gesunde Menschen aufgrund vieler Ursachen (Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkten etc) an einen plötzlichen Herztod gestorben. Trotzdem sind bis zum heutigen Datum lebensrettende externe Defibrillatoren in den meisten Sportstätten nicht verfügbar. Das Risiko, einen plötzlichen Herztod zu erleiden, ist vor allem für Leistungssportler während aktiver Sportausübung 2,5 mal so hoch wie für Nicht-Sportler.

Als Konsequenz aus den jüngsten Fällen von plötzlichem Herztod empfiehlt auch die medizinische Abteilung der FIFA Schulungsmaßnahmen für Ersthelfer und will einen Defibrillator zur Pflicht in jedem Fußballstadion machen.

"Wenn Sie nur ein einziges Wort mit nach Hause nehmen, dann soll es Defibrillator sein. Hier kann es um Leben oder Tod gehen", sagte Dr. Michel D'Hooghe, Vorsitzender der medizinischen Kommission des Fußball-Weltverbandes und Mitglied im Exekutivkomitee, nach der zweiten medizinischen Konferenz der FIFA. Der Belgier bezeichnete es als "Muss, einen automatischen Defibrillator am Spielfeld zu haben". Der englische Profi Fabrice Muamba war nach seinem Zusammenbruch im Viertelfinale des englischen Pokals am 17. März 2012 noch auf dem Platz mit einem Defibrillator behandelt worden.

Obwohl er 78 Minuten lang keinen Herzschlag hatte überlebte er durch sofortige Hilfe am Spielfeld, dauerhafte Herzdruckmassage und fünfzehn Wiederbelebungsversuchen mit einem Defi. Im April 2012 starb der italienische Zweitliga-Profi Piermario Morosini nach einem Kollaps auf dem Spielfeld. In Deutschland ist bereits bei jedem Profispiel ein Defibrillator im Stadion vorhanden. Die FIFA hat nun eine Untersuchung von Herzstillstand-Fällen begonnen und die Mannschaftsärzte aller Nationalteams aufgefordert, am Aufbau einer weltweiten Datenbank mitzuarbeiten. Demnach habe es in den vergangenen fünf Jahren 84 Fälle von plötzlichem Herztod im Fußball gegeben, sagte D'Hooghe. Und nur in 20 Prozent der Fälle sei ein Defibrillator im Stadion gewesen.