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ZWEI TOTE BEI EINEM HALBMARTHON SIND ZWEI ZU VIEL

NIEDERGESCHLAGEN UND SCHOCKIERT: „ZWEI TOTE BEI EINEM HALBMARTHON SIND ZWEI ZU VIEL“, SAGT HEARTBEAT-KARDIOLOGE GREBMER.

 

Am Sonntag, 13. September 2015, verstarben beim traditionellen Wachau-Marathon zwei Teilnehmer, ein 44-jähriger Niederösterreicher und ein 35-jähriger Wiener, die für den Halbmarathon genannt hatten. Sie erlitten einen Herzkreislaufstillstand. Bei beiden Männern wurde durch das Rote Kreuz eine Reanimation versucht, sie starben aber im Krankenhaus Krems trotz intensivmedizinischer Behandlung.

Pischelsdorf, 15. September 2015. „Wir sprechen den Hinterbliebenen unser tiefstes Beileid aus“, sagte Heartbeat Foundation-Präsident Gregor Fink am heutigen Montag und bezog sich dabei auf die tragischen Zwischenfälle während des Wachau-Marathons 2015. „Dass Menschen bei der Ausübung einer sportlichen, freudvollen Tätigkeit sterben, lässt niedergeschlagen und schockiert zurück. Doch wir wissen, dass der plötzliche Herztod bereits zuvor seine Opfer forderte und auch in Zukunft fordern wird.“

Der Kardiologe Dr. Christian Grebmer, der der Heartbeat Foundation für medizinische Fachfragen zur Seite steht, weist in seiner Stellungnahme darauf hin, dass der plötzliche Herztod im Sport weiter verbreitet ist als im Bewusstsein der Bevölkerung verankert. „Wenn Superstars aus dem Fußball oder anderen Sportarten betroffen sind, dann schlagen sich diese Fälle auch medial nieder. Oder wenn sie, wie in Niederösterreich, im Rahmen eines großen Events geschehen. Doch von vielen anderen Todesfällen hört man lediglich auf lokaler Ebene – oder überhaupt nicht. Auch den Umgang mit diesen Informationen will ,Heartbeat‘ verändern.“

 

LEBEN RETTEN ALS AUFTRAG

Die Todesfälle in der Wachau sind keine Einzelschicksale. In Österreich stirbt alle 30 Minuten ein Mensch an den Folgen von Herz-Kreislaufproblemen. Ganze 49 % dieser Fälle werden beobachtet, im Sport ist diese Zahl um ein vielfaches höher. Aber in nur 17 % all dieser Fälle wird eingegriffen. Diese Zahl muss drastisch erhöht werden, Gregor Fink bringt es auf den Punkt: „Die Menschen werden Leben retten, wenn wir Ihnen zeigen, wie Sie Leben retten können.“ Deswegen rief er die Heartbeat Foundation ins Leben.

„Heartbeat“ führt seit dem Vorjahr Herzsicherheitsprojekte im Kampf gegen den plötzlichen Herztod im Sport durch. Kooperationspartner sind unter anderem die Fußball-Bundesligisten SK Rapid Wien und SV Scholz Grödig. Zahlreiche Botschafter (Alexander Antonitsch, Stephan Eberharter, Toni Polster, Wolfgang Fasching) setzen sich ebenfalls für mehr Herzsicherheit in Österreichs Sport ein.

 

JEDER VEREIN, JEDER EVENT KANN HERZSICHER WERDEN

Die Heartbeat Foundation will in jedem Sportverein Gesundheitsexperten ausbilden und steht für die Zusammenarbeit mit Event-Organisatoren zur Verfügung. Mit Informationsmaterialien und begleitenden Schulungsmaßnahmen der Heartbeat Foundation werden durch die Gesundheitsexperten lokal in den Vereinen Herzsicherheitsprojekte ausgelöst. Neben einer ersten Aufklärung zum Thema „Leben retten! Wie kann man den Herztod im Sport stoppen?“ setzt sie sich mit diesen Projekten das Ziel, möglichst viele Spenden für eine lokale Umsetzung von Herzsicherheitsprojekten zu gewinnen.

Doch Heartbeat will nicht die Freude am Sport vermiesen. Aktiver Sport ist gesund und wirkt sich positiv auf den Organismus, die Gesundheit und das Wohlbefinden aus. Sollte dennoch etwas passieren, dann soll jeder Mensch wissen, was zu tun ist, um Menschenleben zu retten.